Projekt B3:
Verarbeitung und Erwerb koordinierender Strukturen im Deutschen

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Leiter

Prof. Dr. Veronika Ehrich
Universität Tübingen
Deutsches Seminar
Wilhelmstraße 50
72074 Tübingen
Prof. Dr. Ingo Reich
Universität des Saarlandes (seit Juni 2008)
FR 4.1 Germanistik
Postfach 15 11 50
66041 Saarbrücken
Tel.: +49/7071/29-74272
Fax: +49/7071/29-5321
E-Mail: veronika.ehrich@uni-tuebingen.de
WWW: Homepage
Tel.: +49/681/302-57540
Fax: +49/681/302-2460
E-Mail: i.reich@mx.uni-saarland.de
WWW: Homepage

Projektmitarbeiter

Serge Doitchinov
E-Mail: serge@uni-tuebingen.de
Ilona Steiner
E-Mail: ilona.steiner@uni-tuebingen.de
Nele Hartung-Schaidhammer
E-Mail: nele.hartung@uni-tuebingen.de


Ziel

Gegenstand des Projekts ist die Untersuchung koordinierender Strukturen im Deutschen unter der Perspektive von Verarbeitung, Spracherwerb und Grammatiktheorie. Übergeordnetes Ziel ist die Erarbeitung neuer Einsichten in die Grammatik und Pragmatik der Koordination sowohl in der Erwachsenen- wie auch in der Kindersprache.

Während Koordinationen einerseits einer grundlegenden Symmetriebedingung unterliegen, wonach nur gleichartige Konjunkte miteinander verknüpft werden können, lassen sich andererseits verschiedene Asymmetrie-Phänomene konstatieren (u.a. im Bereich der cross-kategorialen Koordination und der Kongruenz), die die Annahme einer prinzipiell symmetrischen Organisation koordinierender Strukturen (Symmetriehypothese) auf den Prüfstand stellen. Dementsprechend richtet das Projekt seinen Schwerpunkt auf die wechselseitige Konfrontation der symmetrischen und asymmetrischen Eigenschaften koordinierender Fügungen und die sich daraus ergebenden Implikationen für die Syntax, Semantik und Pragmatik der Koordination. Grundlegend ist dabei nach wie vor das systematische Interesse an der Interaktion von Form und Bedeutung, für deren Verständnis der zu untersuchende Phänomenkomplex von besonderer Wichtigkeit ist. Ausgangspunkt unserer Untersuchungen ist die oben angedeutete Hypothese, dass koordinierende Konstruktionen im Wesentlichen symmetrisch sind und die feststellbaren Asymmetrien auf Beschränkungen zurückzuführen sind, die auch und vor allem die Verarbeitung und den Erwerb von Koordination betreffen. Damit ist der Datentypenvergleich von vornherein essentieller Bestandteil des Projekts, wobei unter der neuen Thematik neben der bisherigen ontogenetischen Perspektive die Sprachverarbeitungsdimension als weitere unverzichtbare Datenquelle hinzukommt.

Die Ausrichtung des Projekts ist systematisch-deskriptiv und formal-rekonstruktiv, die Methode auf die Auswertung und den Vergleich verschiedener Datenklassen (Introspektions-, Befragungs- und Korpusdaten, Daten aus Lesezeit-Experimenten und Experimenten mit Kindern) angelegt. Das Projekt trägt damit weiterhin zur Dachproblematik des SFBs bei, der Klärung des Theorie-Empirie-Verhältnisses unter dem Gesichtspunkt der vergleichenden Datenkonstitution und Datenbewertung.

Kooperationen

A1: Syntax paralleler Strukturen unter dem Gesichtspunkt maschineller Sprachverarbeitung
A3: Problematik der Bewertung asymmetrischer Phänomene unter Datenperspektive
A5 und B10: Interaktion koordinierender Strukturen und Lizenzierung von Polaritätselementen
B11: Asymmetrisch koordinierende Strukturen im Ladakhi
B13: Interaktion von Koordination und Ellipse
B15: Grammatik und Pragmatik von Satzgefügen (Koordination vs. Subordination)
B16: Spracherwerbsproblematik


Zuletzt aktualisiert am 12. Dezember 2008 von Ilona Steiner .