Projekt B18:
Grammatik und Pragmatik des Zustandspassivs

 

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Projektleiterin

Mitarbeiter

Prof. Dr. Claudia Maienborn
Deutsches Seminar
Universität Tübingen
Wilhelmstraße 50
72074 Tübingen

Dr. Britta Stolterfoht
(
10/2006 - 9/2008)
Deutsches Seminar
Universität Tübingen
Wilhelmstr. 50, Raum 443
72074 Tübingen



Tel.: +49/7071/29-72964
Fax: +49/7071/29-5321
E-Mail: britta.stolterfoht@uni-tuebingen.de

Tel.: +49/7071/29-78445
Fax: +49/7071/29-5760
Sekretariat: Andrea Berger; Tel: +49 7071 29 74269
E-Mail: claudia.maienborn@uni-tuebingen.de
WWW: Homepage

Helga Gese
(7/2006 - 12/2008)
SFB 441
Universität Tübingen
Nauklerstraße 35, Raum 2.11
72074 Tübingen



Tel.: +49/7071/29-77150
Fax: +49/7071/29-5830
E-Mail: helga.gese@uni-tuebingen.de

 


Studentische Hilfskraft für Korpuslinguistik: Simone Alex (11/2006-09/2008 )

Wissenschaftliche Hilfskraft für Psycholinguistik: Nadja Choeb (03/2007-08/2008)
                                                                        
Simone Alex (10/2008-12/2008)

 

Beratende Mitarbeiter:
Dr. Doreen Bryant
Email: doreen.bryant@uni-tuebingen.de


Dr. des. Maria Averintseva, M.A.
Email: maria.averintseva@uni-tuebingen.de


Sebastian Bücking
Email: sebastian.buecking@uni-tuebingen.de

Ziel

Gegenstand des Projekts ist die Bedeutungskonstitution des Zustandspassivs im Deutschen. Ziel ist es, die zugrunde liegenden lexikalischen, grammatischen und pragmatischen Bedingungen zu bestimmen und die Art und Weise ihres Zusammenwirkens in einem theoretisch wie empirisch motivierten Gesamtmodell zu rekonstruieren.
Die Hauptthese des Projekts ist, dass der Anteil der Pragmatik an der Bedeutungskonstitution des Zustandspassivs sehr viel größer ist als bisher angenommen und dass Lexikon und Grammatik entsprechend zu entlasten sind. Diese These soll im Rahmen des Projekts ausgestaltet und überprüft werden. Als Ausgangspunkt dient die Arbeitshypothese, dass das sog. Zustandspassiv eine Verbindung aus Kopula plus adjektiviertem Partizip ist, mit der die Zuschreibung einer Ad hoc-Eigenschaft an den Subjektreferenten ausgedrückt wird. Von Seiten der Grammatik ist die Bildung wenig restringiert; die Legitimation der Ad hoc-Eigenschaft und ihre Deutung im Kontext obliegen der Pragmatik.
Mit dem Rekurs auf Ad hoc-Eigenschaften greift das Projekt aktuelle Entwicklungen der Kognitionspsychologie auf und verbindet damit als ein wesentliches Anliegen das Ziel, Lawrence Barsalous Theorie der mentalen Repräsentation für die linguistische Analyse zu nutzen und weitergehend fruchtbar zu machen. Übergeordnetes Ziel des Projekts ist damit die Erarbeitung neuer Einsichten in den Zusammenhang von Grammatik, Pragmatik und Kognition, für dessen Verständnis der grammatische Kategorienwechsel beim Zustandspassiv mit seinen kontextuellen und konzeptuellen Begleitumständen ein besonders ergiebiges und bislang nahezu unbearbeitetes Explorationsfeld bietet.

Die Ausrichtung des Projekts ist systematisch-deskriptiv; aufgrund des Forschungsstandes und im Hinblick auf die übergeordnete Zielsetzung kommt dabei der empirischen Fundierung besonderes Gewicht zu. Um ein möglichst klares Bild der Faktoren Grammatik, Kontext und Begriffsbildung bei der Bedeutungskonstitution des Zustandspassivs zu gewinnen, bedarf es eines entsprechend breit angelegten Datenfundaments, welches durch Auswertung und Vergleich verschiedener Datentypen (introspektive Daten, Korpusdaten, Befragungs- und experimentelle Daten) gewonnen werden soll. Damit leistet das Projekt einen Beitrag zur Klärung des Theorie-Empirie-Verhältnisses im Sinne der Dachproblematik des SFBs 441.


Genauere Informationen im Projektantrag (pdf)

Publikationen:
Claudia Maienborn (2007).
Das Zustandspassiv: Grammatische Einordnung – Bildungsbeschränkungen – Interpretationsspielraum. In: Zeitschrift für Germanistische Linguistik     35.1: 83-114.

Helga Gese, Claudia Maienborn & Britta Stolterfoht (2008). On the formation of adjectival passives: the case of unaccusatives. Ms. eingereicht.

Barbara Kaup, Jana Lüdtke & Claudia Maienbonr (2008). "The drawer is still closed": Simulating past and future actions when processing sentences that describe a state. Ms. eingereicht.
Britta Stolterfoht, Helga Gese & Claudia Maienborn (2008). Word category conversion causes processing costs: evidence from adjectival passives. Ms. eingereicht.
Helga Gese, Britta Stolterfoht & Claudia Maienborn (2009). Context effects in the formation of adjectival resultatives. Erscheint in: S. Winkler & S. Featherston (eds.) The

Fruits of Empirical Linguistics. Volume 2: Product. Berlin: de Gruyter.
Claudia Maienborn (2009). Building event-based ad hoc properties: On the interpretation of adjectival passives. Erscheint in: Arndt Rister & Torgrim Solstad (eds.) Proceedings of Sinn und Bedeutung 13, 2008.

 


Zuletzt aktualisiert am 16. März 2009 von Helga Gese